Sonntag, 15. September 2024

Ein Thema über das man nicht so gerne spricht

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Vor der Reise nach Paris blieb es hier ruhiger als gedacht, denn es kamen Termine dazwischen die nicht planbar waren. Und bevor es hier Richtung Herbstbasteleien und Urlaubsberichten geht, bekommt auch diese Karte hier noch ihren Platz:

 

Geschnitten und gezeichnet mit dem Plotter, von Hand mit ein paar lieben Zeilen versehen wünschten wir Jemanden eine gute Reise.

 

Und manchmal denke ich ja, dass ich irgendwie unbewusst zu bestimmten Büchern greife, die dann immer zur momentanen Situation passen. Vor der Paris Reise z. B. steckte ich noch wahllos ein Buch vom Stapel in den Rucksack und griff unbewusst zu "Die Patisserie am Münsterplatz" das in Straßburg spielt, durch das wir ja mit dem TGV fuhren. 

Nun denn, vor Paris las ich das Buch "Zwischen den Welten" von Hadley Vlahos, dass eigentlich kein Buch über das Sterben sondern die Liebe ist und auch das passte.

 

Der Klapptext lautet: Was passiert am Lebensende? Rauscht unser Leben wie ein Film vor unseren Augen vorbei? Ist da ein Licht, auf das wir zugehen? Ein Tunnel? Hospizpflegerin Hadley Vlahos hat schon viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet und weiß: Wir sterben so individuell, wie wir gelebt haben. Aber es gibt da dieses Dazwischen, diesen Raum, an dem sich Leben und Tod berühren. und was dort passiert, ist so unglaublich, so berührend, so tief bewegend, dass sie sich sicher ist: Der Tod ist nicht das Ende. Zwölf unvergessliche Erlebnisse zwischen den Welten. 

Das Buch "Zwischen den Welten" hat mich deshalb so interessiert, weil ich die Erfahrung beim Tod eines Freundes gemacht habe, dass nach dem letzten Atemzug die Seele noch irgendwie eine Weile im Raum ist, so als ob sie schaut, wie es den Hinterbliebenen geht.

Im Buch wird immer wieder erzählt, dass Sterbende vorausgegangene Menschen sehen, so als ob sie abgeholt werden, was rational gar nicht zu erklären ist. Ich denke, dass dies einem sehr viele Ruhe und Gelassenheit während des Sterbeprozesses gibt und man sich dann ganz friedlich von dieser Welt verabschieden kann. Beim Lesen des Buches bekommt man dadurch eine ganz andere Perspektive auf das Lebensende was mich sehr friedlich stimmte.


Hadley nimmt uns im Buch mit zu ihrer Arbeit als Hospizschwester, die sehr unterschiedlich ist. Sie beschreibt liebevoll die Bindung, die sie zu den Menschen aufbaut und wie sie versucht auf jeden Einzelnen einzugehen. Sie spricht auch offen die manchmal widersprüchlichen Gefühle in ihr an und wie sie es trotzdem schafft, dass das Gefühl der schönen Momente mit den Sterbenden am Ende überwiegt.

Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, blieb eine tiefe Ruhe und ein beruhigendes Gefühl zurück, dass es sehr nette Schwestern am Ende des Lebensweges gibt die auf die unterschiedlichen Empfindungen der Menschen eingehen und das kann ich aus meinen eigenen Erfahrungen vor Jahren auf der Palliativ Station eigentlich nur bestätigen. 

 

Ein Buch und vor allem ein Thema, mit dem sich jeder beschäftigen sollte, denn es kann jeden von uns auch in jungen Jahren treffen und man glaubt gar nicht was für Themen da auf einmal auf einen zu kommen.

Vielen Dank an den Kösel Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar

Liebe Grüße
Manu

9 Kommentare:

  1. Vielen Dank, liebe Manu, dass Du Deine ganz persönlichen Gedanken zu diesem Thema, welches man im täglichen Denken gern ausspart mit uns geteilt hast und noch einen so besonderen Buch-Tipp für uns hast.
    Ach musste noch nicht häufig am Grab von nahen Angehörigen stehen und
    unsere beiden Elternpaare sind in einem gesegneten Alter „gegangen“, dennoch ist es natürlich ein Verlust für uns. Bei meinem Vater hatte ich das tröstliche Bild, dass er jetzt wieder mit seinen Eltern und seiner Schwester vereint ist und mit ihnen am Tisch sitzt und Rommé spielen kann. Und bei meiner Mutter ging es mir noch lange Zeit so, dass ich spontan Erlebnisse mit ihr teilen wollte und mir dann bewusst wurde, sie ist nicht mehr da…😔
    Sei lieb gegrüßt von Lene

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  2. Liebe Manu,
    in diesen Wochen, in denen sich die Todestage meiner Eltern jähren, setze ich mich unweigerlich viel mehr mit diesem Thema auseinander. Es ist oft so schwer loszulassen, doch vielleicht kann man seinen Blickwinkel nach einiger Zeit ändern. Ich bin mir sicher,das Buch kann sehr hilfreich sein.
    Ich lasse so liebe Grüße zum Sonntag da
    Gabi

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  3. Liebe Manu,
    so eine schöne Karte hätte ich dieser Tage auch gebrauchen können. Im Urlaub erreichte uns die Nachricht vom Tod meiner Patentante. Und so endete unser Urlaub anders als ursprünglich geplant und an einem völlig anderen Ort. Und plötzlich stand ich auch am Grab meiner Eltern und erinnerte mich an deren Sterben... Das Buch interessiert mich doch glatt! Danke für die Rezension.
    LG
    Elke

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  4. Als wir vor 25 Jahren von unserem mittleren Kind Abschied nehmen mussten, waren wir enorm Dankbar - und sind es bis heute, dass wir im Glauben eine Antwort auf den Tod gefunden haben. Die Antwort ist, was uns ruhig sterben lässt, davon bin ich überzeugt.
    Danke für die schöne Karte und das interessante Buch
    Herzlichst
    yase

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  5. Das ist doch ein beruhigendes Gefühl zu hoffen, dass am Ende seiner Reise jemand Liebes auf einen wartet, an die Hand nimmt. Da fällt das Loslassen doch nicht so schwer.
    Heute hat mein Vater Geburtstag, er ist nur 38 Jahre geworden, heute wäre er 83 geworden. Das ist immer ein schlimmer Tag, darum mache ich jetzt auch Schluss hier, ganz lieben Gruß
    Nicole

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  6. Liebe Manu,
    Recht hast Du, darum sag ich auch nix. Liebgruß Helga und Kerstin

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  7. Liebe Manu,
    Deine Buchvorstellung hat mich sehr berührt und ich sage Dir einfach mal DANKE dafür, dass Du hier über das einfühlsame Buch gesprochen hast. Ich werde es bestimmt lesen -es passt auch bei mir zu einem aktuellen Ereignis.
    Liebe Grüße Anke

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  8. Hallo liebe Manu,
    das Thema des Buches spricht mich sehr an.
    Schon seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit den Themen Sterben und Tod. Hab vielen Dank für die Buchvorstellung, ich werde es sicher lesen.
    Herzliche
    Claudiagrüße

    ... von der, die zum Glück exakt das gleiche Rollo für die Küche nochmal kaufen konnte und sich deshalb nicht umgewöhnen muss ;o)

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  9. Liebe Manu, das ist ein sehr bewegendes Thema, was in deinem Buch beschrieben wird. Über das Sterben oder den Tod spricht man sehr ungern und schiebt es eigentlich weg, dabei gehört es doch auch irgendwie zum Leben dazu. Danke für diese Empfehlung, ich glaube es wird eines meiner nächsten Bücher sein, welches ich lesen werde! Auch deine Karte ist sehr schön, dein Wunsch gute Reise gefällt mir sehr! Liebe Grüße Claudia

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