Bodensee Teil II

Am Mittwoch lag der Mann dann so richtig krank darnieder, das Wetter war weiterhin mies und wir hatten auch nicht wirklich Lust etwas zu unternehmen. Somit schnappte ich mir das in Ravensburg gekaufte Buch "Ein isländischer Frühling" von Eva Seifert und begab mich in Gedanken auf mein Traumziel Island. Eine ganz tolle Geschichte die 1949 und 2022 spielt und in der es ums Töpfern, Island und die Familie geht. Und gegen Ende vom Buch auch um ganz viel Regen ... Ich musste echt lachen, der Regen verfolgte mich in diesem Urlaub wirklich.

Der Donnerstag begann etwas freundlicher - der Regen blieb aus - es war aber weiterhin kalt und sehr windig. Wir starteten am Morgen mit einem Ausflug nach Kressbronn zum Kunstmarkt und bummelten über quietschende Wiesen, denn der Boden war nicht wirklich trocken. Machten ein paar Fotos vom See und seinen Wellen und wärmten uns über den Mittag nochmals in unserem Häuschen auf, um dann am Nachmittag nochmals durch Lindau zu schlendern.

Und weil es mal nicht regnete und ich auch keine Lust mehr auf ein Café hatte, gab es hier Pommes auf die Hand (die beste Idee ever!) und wir bestaunten etwas die Boote und die Menschen um uns herum.

 

Am Freitag - unserem letzten Urlaubstag - hatte der Himmel mit uns Erbarmen und es viel kein einziges Tröpfchen vom Himmel. Wir nahmen uns Meersburg vor - wie viele andere auch - und zottelten so gemütlich auf der Straße entlang zum Ziel. Als wir vom Parkhaus in Richtung Städtchen liefen, kamen wir an diesen Palmen vorbei.

Ich musste so lachen, denn eigentlich war mein ursprünglicher Plan ja Türkei und nicht Bodensee. Und da standen sie die Palmen und ich meinte nur ganz leise "Die Türkei ruft...!" Da hat aber Jemand Böse geschaut. ;-)

Wir bummelten erst etwas am Ufer entlang, und betrachteten die beiden Fähren, die gerade anlegten und die Menschenmassen. Dann kehrten wir in einem kleinen Lokal ein und machten uns im Anschluss auf, um die Burg Meersburg zu besteigen.

Ich muss gestehen, dass ich schon sehr oft in Meersburg war, um mit der Fähre den Weg fortzusetzen, aber noch nie die Burg besichtigt habe. Das wurde also ausgiebig nachgeholt. Wir hatten keine Führung und besuchten die Räume auf eigene Faust, somit kann ich Euch auch nicht allzu viel davon erzählen.

Aber auf diesen Raum muss ich noch näher eingehen. In der Schule mussten wir damals die Novelle "Die Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff durchnehmen und so wusste ich auch, dass sie ihre letzten Jahre auf der Meersburg verbrachte. Die Räume von ihr kann man besichtigen. Und als wir in diesen Raum kamen stand da eine Frau, so wie ich mir die Schriftstellerin vorstellte, ich war kurz ganz perplex. Graues Haar zu einem Knoten am Hinterkopf, ganz hager mit schwarzem Faltenrock und dicker Wollstrumpfhose. Schwarze Stiefeletten, weißer Bluse und einem lila Tuch um die Schultern. Sie stand da und hatte eine silberne, feine Brille auf der Nase und betrachtete ganz nah ein paar Bilder in dem sie die Brille mit Brillenkette hielt. Ich habe' das Bild noch genau vor Augen und dachte erst, dass sie zu der Burg gehört und uns nun einen Vortrag über den Raum hält. Aber nein, sie war einfach nur eine Besucherin!

Ein netter Ausflug, wir besuchten noch die Oberstadt und waren, ganz ohne Regen, den ganzen Tat "Draussen" und dafür gibt es im Bingo ein weiteres Feld.

Wieder in der Ferienunterkunft angekommen las ich die letzten Seiten von dem Buch "Die App" von Arno Strobel das unheimlich spannend war. der Klapptext lautet: Du hast die App auf deinem Handy. Sie ist unheimlich praktisch. Du kannst dein Zuhause damit steuern. Jederzeit. Von überall. Die App ist sicher. Das sagen alle. Aber was, wenn nicht? 

Deine Frau verschwindet. Es gibt keine Spur. Keiner glaubt dir. Du bist allein. Und sie wissen, wo du wohnst.

 

Und wenn dann am Abend die Rolläden von der Ferienunterkunft so automatisch nach unten gingen, Du im Bett liegst und unbekannte Geräusche von der Belüftung und so hörst, dann musst Du ganz fest an was anderes als dieses Buch denken. ;-)

Liebe Grüße

Manu 

P.S.: Verlinkt zu den zum Jahresbingo von Anni und Sabine!