Montag, 9. November 2020

Wochenrückblick 45/2020 - Reha


Mitte der Woche habe ich die Reha beendet und durfte endlich nach Hause. Die Woche verflog nur so mit diesem und jenem und ich musste feststellen, dass bei mir alles noch etwas langsamer geht als vor der OP. Nun denn, ich habe ja Zeit bin noch bis Ende den Monat krankgeschrieben und versuche langsam die alte Kondition  wieder zu erreichen. 

Zuhause hat sich eine menge getan, die große Renovierung im Flur fand statt, es gab einen neuen PC (und ich muss mich erstmal wieder zurecht finden) und überall standen noch Kisten und Dinge im Weg, weil die Renovierung noch nicht abgeschlossen war. Es war irgendwie ein ganz seltsames Gefühl und ich musste lernen, dass nicht alles von heute auf morgen geht sondern eben Zeit braucht. 

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Gesehen: In der Reha gab es einen für mich bis dahin unbekannten Sender namens "Romance TV", dort gab es rund um die Uhr Inga Lindström, Liebesfilme, Traumschiff, Lena Lorenz usw zu sehen, das war genau mein Ding; am Abend mit Muskelkater sich einfach noch berieseln zu lassen.

Gehört: Auf dem Gang vorm Zimmer, spielte ununterbrochen Musik und ich habe gefühlt drei Wochen lang die selben Lieder gehört.

Gelesen: In der Zeit nach der OP ging es mir überhaupt nicht gut und ich konnte mich nicht einmal aufraffen ein Buch zu lesen, aber als es dann wieder ging habe ich 18 Bücher gelesen. Hier könnt ihr nachlesen welche das waren.

Gewerkelt: Die Männer samt Tochterfreund haben den Flur renoviert (davon gibt es dann noch ein extra Beitrag am 01.12.20) und ich hab' mich riesig gefreut als am Samstag der letzte Schrank aufgebaut wurde. Nun kann ich ganz langsam einräumen und alles wieder an seinen Platz stellen. Das fällt mir unheimlich schwer, weil ich am liebesten allse sofort machen würde, aber so ist das nun mal.

Gemacht: Ich habe währenddessen fleißig die Anwendungen in der Reha wahrgenommen. Manchmal konnte ich nur den Kopf schütteln. Z.B. musste ich ausfüllen wieviel ich gehen kann und das waren ohne Krücken genau 400m. Zack bekam ich ein Termin in der Nordic Walking Gruppe. Hätte ich ja gerne gemacht, aber das war dann doch nicht möglich. Beim Gerätetraining konnte ich an keinem Gerät für die Beine trainieren, da der Nerv dann sofort wieder zu zucken begann, somit trainierte ich eine halbe Stunde Schulter/Rücken. Fragt nicht wie es mir am ersten Tag ging, ich hatte nur noch Kopfschmerzen. Alles in allem lief die Reha nach einem bestimmten Schema ab und wurde nicht individuell angepasst so wie ich es mir eigentlich erhofft hatte.

Gefreut: Über unheimlich viele Genesungswünsche aus dem Bloggerland. Ganz lieben Dank für jeden Gruß, jede Mail, jede Karte und auch für die Päckchen. Irgendwann habe ich einfach aufgehört sie mit der Kamera festzuhalten, aber ich bin schon fleißig am Weihnachtskarten basteln und da es ja dieses Jahr keinen Briefumschlagadventskalender hier gibt habe ich ja Zeit sie alle nach und nach zu schreiben. 

Gestöhnt: Als am ersten Samstag in der Reha der Anruf von Zuhause kam, ob das wirklich die richtige Farbe für die Wand sei, das sähe doch eher Türkis als Grau aus. Häh??? Der Mann und die Tochter sind dann wieder in den Baumarkt um nochmal ein neues Grau auszusuchen und dort stellte sich dann heraus, dass sie statt D16.6 die Farbe E16.6 gemischt bekamen. Ja, wie soll man das auch mit Maske richtig verstehen. Der Baumarkt war dann aber so freundlich und hat die Farbe umgetauscht und ich bin nun auch happy!

Geärgert: Eine Reha zu Corona Zeiten ist alles andere als normal und sehr einsam. Man sitzt nämlich in verschiedenen Speisesälen zu zwei unterschiedlichen Speisezeiten und kann sich kaum unterhalten. Auch außerhalb vom Speisesaal sind Menschenansammlungen zu vermeiden. Dann durften wir am Wochenende nicht mehr nach Hause (blöd, weil bei mir sind das ja nur 20 Minuten gewesen), dann durfte man keinen Besuch mehr bekommen, dann durfte man die Fenster nicht mehr öffnen.... 😡

... und dann wurden Reparaturen an der Heizungsanlage durchgeführt und es wurde eisig kalt im Zimmer. Ich hatte Bewegungsbad und dank Corona musste man sich im Zimmer duschen, den Gang vor, mit dem Aufzug zur Rezeption und dann wieder den Gang hinter bis zum Schwimmbad. Wenn aber die Heizung nicht funktioniert tut auch kein Warmwasser. Boah, war das kalt, aus den Düsen im Schwimmbad kam statt warmes Wasser auch kaltes, und auch die Luft war durch das viele Lüften ziemlich kalt. Danach war ich nur noch durchgefroren und stinkesauer!

Gelacht: Wir waren zu sechst im Schwimmbad, alle ziemlich angefressen. Bis dann einer so richtig sauer sagte: "Wir dürfen nicht mehr heim, keiner darf uns besuchen - wie im Knast. Seit gestern dürfen wir die Fenster nicht mehr öffnen, jetzt ist es a....kalt und ihr werdet sehen heute Abend kommt die Durchsage, dass wir alle mit Maske vor die Türe sollen und dort bekommen wir einen Stecken in die Hand gedrückt und dürfen Stockbrot machen weil der Koch auch noch auf und davon ist!" - Ich musste so lachen und dachte, man kann das alles nur noch mit einem Grinsen im Gesicht ertragen.

Gelernt: Was ein Hydrojet ist! Da ist eine sehr angenehme Unterwassermassage und war die Belohnung nach den anstrengenden Bankgruppe Rücken Übungen!

Und irgendwie auch besser als Massage, die schaut nämlich zu Coronazeiten so aus: Ein Baumwolltuch liegt auf der Liege, darauf kommt dann das persönliche Anwendungstuch (bestehend aus einer Plastik- und einer Vliesschicht) und darauf liegt man dann mit Maske und versucht entspannt zu atmen. Der Masseur hat es auch nicht viel besser, denn der massiert mit Gummihandschuh!!!

Gedacht: Nie und nimmer werde ich hier eine Verlängerung annehmen!

Gespielt: Vor der Reha wurde viel Backgammon gespielt und zwar liegend im Bett, weil ich ja kaum Sitzen konnte! 

Gegessen und gebacken: In der Reha gab es tolles Essen, ich war jeden Tag pappsatt. Dafür muss man sie echt loben, auch auf sämtliche Allergien wurde Rücksicht genommen. Zuhause ist das Kochen noch sehr anstrengend weil es halt viel mit Stehen verbunden ist, aber ich genieße es trotzdem! Und am Wochenende kam die Tochter mit Freund zu Besuch und ich habe einen Käsekuchen gebacken.

Fazit: Ich bin zurück und sehe das Ganze eigentlich als großen Sporturlaub an, aber nicht als Reha für meinen Rücken. Der Fuß ist etwas mehr aufgewacht, aber immer noch etwas schwächer als der andere und somit habe ich bei schnellen Bewegungen Gleichgewichtsstörungen. Die Bewegung auf dem Hometrainer mag der Nerv überhaupt nicht, da fängt er sofort an zu zucken. Aber ich kann wieder Sitzen und zwar ziemlich lange, ich kann wieder ohne Krücken locker 2,5 km gehen ohne dass der Fuß hart wird und es geht auch weiter, allerdings dann nicht mehr ganz so geschmeidig. Die letzten Tage mit Bücken, Strecken und ganz anderen Alltagsbewegungen hat mich ziemlich angestrengt, aber es wird besser und ich bin da auch sehr zuversichtlich - es dauert halt!

Liebe Grüße

Manu

20 Kommentare:

  1. Liebe Manu,
    welch eine Mittagspausenfreude... von Dir zu lesen. Danke für die Einblicke!
    Ich wünsche Dir nun im heimischen Umfeld und mit der Freude über die Renovierung noch viel effektivere Genesung! Aber so, wie Du das beschreibst, gehst Du doch nie und nimmer im Dezember arbeiten???
    Herzliche Grüße, Birgit

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  2. Liebe Manu,
    dein Reha-Bericht erinnert mich ein bisschen an Survival.... ich musste auch sehr lachen über den Koch. Offensichtlich hat er euch aber gut versorgt und nicht das Weite gesucht.
    Jetzt lass erst mal langsam gehen, werd wieder gesund und sei froh, dass du wieder im Kreise deiner Lieben bist.

    Ich schließe mich der Karte an und sage "alles wird gut", wünsche dir weiter gute Besserung und lasse liebe Grüße da.

    Nicole

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  3. Servus Manu, ohja das erkenne ich alles wieder. Reha in Coronazeit habe ich auch 3 Wochen genossen. Den Hydrojet hätte ich gerne zu Hause.
    Schön ist es zu Hause, aber der Koch fehlt sehr.
    Lg und weitere Besserung, wünsche ich aus Wien

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  4. Liebe Manu,
    ist das schön von dir zu lesen. Allerdings ist einem ja zum Weinen und Zum Lachen bei deinem Bericht...
    Auf jeden Fall wünsche ich dir weiterhin gute Genesung und lass` dir Zeit mit dem Arbeiten gehen. Vielleicht ja auch erst mal nur wenige Stunden zum Einsteigen?
    Viele liebe Grüsse aus der Schweiz von
    Maike :-)

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  5. Alles wird gut liebe Manu,
    glaub weiterhin fest daran, dann wird es schon.
    Allerdings wünsche ich keinem eine solche Reha, denn sie hört sich schon ein wenig seltsam an.
    Corona sei Dank!!!
    Nun genieße Dein Zuhause und sei ganz lieb gegrüßt
    Nicole

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  6. Ach, wie schön Mal wieder von dir zu lesen😅Weiterhin gute Besserung.Wenn es auch nur langsam besser wird ist es ein Fortschritt. Alles Liebe.... Herzlichst Kirsten

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  7. Alles Gute liebe Manu, ich habe oft an Dich gedacht und nun lese ich hier, dass es Stück für Stück besser wird....weiter so....ich drücke die Daumen! Ja, in dieser Coronazeit krank zu sein ist wirklich zum Teil furchtbar!

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

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  8. Hallo liebe Manu,
    nun ist es doch nix geworden, mit Kaffee... den gab es nämlich gar nicht mehr denn ich kam später nach Hause, als geplant.
    So schön, wieder von dir zu lesen ♥.
    Die Reha war wohl leider nicht so eine schöne Erfahrung. Wie schade.
    Dein Bericht hingegen lässt mich lächeln. Was habe ich deine ganz besondere Art auf die Dinge zu schauen hier im Bloggerland vermisst ;o)
    Alles Gute weiter für dich.
    Herzliche
    Claudiagrüße

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  9. Schön bist di wieder da!
    Ist schon so, dass OPs und, ReHas keine Kurveranstaltungen sind. Und Geduld ist von Nöten.
    Gute Besserung weiterhin
    Herzlichst
    yase

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  10. Schön von dir zu Lesen, ich schicke dir ein Sack Geduld und viele gute Besserungswünsche. Weiterhin alles Gute
    herzliche Grüße Gitte

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  11. Da ist ja schön, wieder von dir zu lesen. Ja in diesem Jahr scheint alles so Anders. Nun erhol dich noch schön, damit du bald wieder richtig gesund bist.
    lieben Inselgruß
    Kerstin

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  12. ...ich wünsche dir weiter Geduld, liebe Manu,
    und kann gut nachvollziehen, wie schwer das ist, wenn man eigentlich tun möchte und doch langsam und vorsichtig sein muß...jetzt kann es aber nur noch besser werden, jeden Tag ein bisschen, das schaffst du auch noch gut...wirklich blöd, dass die Reha nicht auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt wird, das würde doch sicher viel mehr helfen...

    liebe Grüße Birgitt

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  13. Liebe Manu,
    die anstrengede Reha ist aber nun überstanden und dir geht es besser und du machst jeden Tag Fortschritte. Das freut mich sehr für dich :). Gute Besserung weiterhin!
    Liebe Grüße
    Sandra

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  14. Liebe Manu,
    ich wünsche dir nochmal gute Besserung und das du schnell wieder fit wirst! Toll, das es bei euch reha gibt, hier kennt man das gar nicht, alles läuft nur ambulant und schleppend :0) Der Kuchen sieht super aus, mjam! Mach auf jeden Fall langsam und übertreib es nicht, alles braucht seine zeit! ...ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  15. Liebe MAnu,
    so schön, daß Du wieder da bist! Ja, in diesen Zeiten ist alles anders, seltsam, merkwürdig ...
    Gut, daß Du es überstanden hast und nun hoffentlich jeden Tag ein bischen voran kommst auf dem Weg der Besserung und Genesung!
    Hab noch einen schönen Tag und ein gemütliches Wochenende!
    ♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️

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  16. Liebste Manu, da ich so lange nicht auf den blogs war, habe ich nicht mitbekommen, welch schwere Zeit du durchmachst, wünsche dir alles Gute !!!

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  17. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  18. Schön das es dir besser geht...jeden Tag ein bischen mehr...alles Gute

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  19. Liebe Manu
    Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung und viel Geduld.
    Ich kann es mir sehr gut vorstellen, dass das alles andere als einfach ist.
    Eine Reha in Coronazeiten ist bei euch ja schon fast eine Strafe. Zum Glück habt ihr den Humor nicht verloren und ich kann es verstehen, dass du nicht verlängern mochtest.
    Liebe Grüsse
    Doris

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