Als der Mann im Januar Reiselektüre in der Bücherei suchte, ging ich mit, mit dem Vorhaben nicht allzu viele Bücher mit nach Hause zu nehmen, oder besser gesagt keine Romane oder Krimis, denn das habe ich hier noch einen Berg. Ich hab' mich auch gut daran gehalten und nur ein paar Sachbücher mit genommen, bis ich dann an den Romanen vorbei Richtung Ausgang wollte. Tja, da lachte mich die Nähmaschine auf dem Einband an und kurz und gut, das Buch durfte mit.
So steht es auf dem Einband:
"Das wurde also vor über hundert Jahren genäht"
"Ich weiß. Es ist, als würde man die Vergangenheit berühren."
In der Wohnung seines verstorbenen Großvaters in Edinburgh findet Fred eine über hundert Jahre alte Singer- Nähmaschine, die einst seiner Urgroßmutter Kathleen gehörte. Darin versteckt: 27 Notizbücher mit Nähproben, die minutiös verzeichnen, was auf der Maschine genäht wurde. Wie kleine Zeitkapseln erzählen sie vom Alltag und den Schicksalen der Frauen in Freds Familie. Durch sie stößt er auf ein lange gehütetes Geheimnis, das sein Leben für immer verändern wird.
Als ich las um was es in dem Roman geht, war ich ganz hin und weg, denn hier steht ja auch noch eine alte Singer Maschine, die bestimmt auch viele Nähstunden auf dem Rücken hat. Das Buch ist immer aus verschiedenen Zeiten geschrieben und so nach und nach ahnt man wie das alles zusammen hängt. Im Jahr 1911 kommt es in der Singer-Nähmaschinen-Fabrik zu einen großen Streik, dem sich auch die junge Jean anschließt und für die diese Entscheidung eine Wendung im Leben bringt. Da sie sich dessen bewusst ist versteckt sie in der Nähmaschine eine Nachricht und macht sich zusammen mit Ihrem Verlobten auf den Weg. Ein Jahrhundert später erbt Fred eine Wohnung und eben diese Maschine von seinem Großvater und so nach und nach erfährt der Leser was sich in den Jahren dazwischen an dieser Nähmaschine und im Leben von Kathleen abgespielt hat, die sich mit der Maschine eine neue Existenz aufgebaut hat.
Ein wunderschön geschriebenes Buch in dem man erfährt wie mühsam das Nähen an diesen Maschinen ohne Strom war, was alles genäht und ausgebessert wurde. Davon können wir uns heute eine Scheibe abschneiden, denn wie oft scheut man dann doch die Mühe oder ersetzt ein Kleidungsstück durch ein Neues, das kam früher wohl nicht in Frage. Außerdem wurde viel für den Haushalt genäht und auch einige geerbte Stücke abgeändert. Ich habe mir die Tage an der Nähmaschine richtig vorstellen können und frage mich schon, wer wohl an meiner Maschine so saß?
Die Nummer hier zeigt, das die Maschine 1926 in Wittenberge produziert wurde und somit bestimmt vieles berichten könnte. Heute darf ab und an noch ein Besuchskind dem langweilig ist, und das fragt was das denn für eine Maschine ist, darauf Papier nähen. Die kleinen Menschlein sind immer voller Eifer dabei, die von mir aufgemalten Linien mit der Nadel zu durchstechen, ein wunderbarer Zeitvertreib, der in Erinnerung bleibt und das nächste mal unbedingt wiederholt werden will!
Liebe Grüße
Manu
Oh! Was hast du für einen Schatz! Hüte ihn gut. Das Buch hört sich spannend an - mal schauen, ob ich es ausleihen kann.
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Hach, ein Roman nach meinem Geschmack. Mein Vater hat die Nähmaschine meiner Oma, seiner Mutter. Auch so eine alte Singer...Ich weiß, daß sie damit ihren Lebensunterhalt für sich und meinen Vater verdient hat, als mein Opa jahrelang in Gefangenschaft war.Hach, dein Post ruft Erinnerungen wach. :-)
AntwortenLöschenDanke für die Buchvorstellung!
LG Maike
Liebe Manu,
AntwortenLöschendas hört sich nach einem tollen Buch an und wenn dann auch noch sooo ein schönes Maschinchen in den eigenen vier Wänden steht ... hach da kann man doch nur träumen oder? Da hat sich der Ausflug in die Bibliothek auf jeden Fall gelohnt. (grins)
Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea
Das Buch klingt total interessant - man kann sich ja gar nicht vorstellen, wie mühsam das nähen früher war. Also ich kann das zumindest nicht ... schön, dass du das Buch mitgenommen hast ;)
AntwortenLöschenAlles Liebe
nima
Liebe Manu,
AntwortenLöschenda kommen doch Kindheitserinnerungen auf. So eine Nähmaschine stand auch bei uns im Hobbykeller, die viele Jahrzehnte die Werkstatt meines Papas war der Sattler und Polsterer gelernt hatte und immer hobbymäßig für viele Leute Sofas neu bezogen hat. Das alte Handwerk konnten nicht mehr viele und die Leute waren begeistert wenn ihre alten Sofas in neuem Glanz erstrahlten, die noch richtigen Federkern als Unterbau hatten. Ich habe sogar auf so einer Nähmaschine noch meine ersten Jeans gekürzt und Reißverschlüsse vernäht sowie Flicken aufgenäht. Seitdem mein Papa schon über 20 Jahre tot ist steht die Nähmaschine noch als Deko bei meiner Mama im Wohnzimmer und dient Weihnachten als Weihnachtsbaumständer und wird sonst über das Jahr hin dekoriert.
Lieben Dank an die Erinnerung und Grüße
Deine Burgi
Liebe Manu,
AntwortenLöschenwirklich mal ein Buch mit Tiefgang - ich kann mich leider gar nicht mehr entsinnen, was mit der Nähmaschine meiner Oma passiert ist, schade!
Liebste Grüße auf die Alb
Gabi
Liebe Manu,
AntwortenLöschenauf einer alten Singer machte ich meine ersten Näherfahrungen.
Schön sind die Maschinen anzuschauen, aber zum Glück gibt es heute Maschinen, welche uns so manche Arbeit erleichtern.
Das Buch hört sich toll an. Den Titel werde ich mir gleich mal notieren und in den nächsten Tagen in der Bibliothek danach schauen.
Vielen Dank für den Tipp.
Liebe Grüße von Heike
Hallo liebe Manu,
AntwortenLöschenmeine Omi - Tochter einer Schneiderin - hatte auch so eine alte Maschine, die noch mit Fußantrieb funktionierte. Ich erinnere mich genau daran. Lange bevor ich groß war, schaffte sie jedoch eine elektrische Maschine an und ich hebe keine Ahnung, wo das gute alte Stück abgeblieben ist. Sehr schade eigentlich...
Claudiagruß am Donnerstag
....ein schönes Büchlein, muss ich mir merken...
AntwortenLöschenund Deine alte Maschine...schöööööön....schönes WE
GLG Regina
Liebe Manu,
AntwortenLöschendas klingt nach einem wunderschönen Buch! Herzlichen Dank für die schöne Vorstellung!
Ich wünsche Dir einen guten Start in eine schöne neue Woche!
♥️ Allerliebste Grüße,Claudia ♥️
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