Freitag, 29. September 2017

Freitagsfrage Nr. 7 - Schwäbisch


Am Mittwoch waren wir bei Sascha Grammel, und wer schon mal in seiner Show war, der weiß, dass am Anfang ein Wort gesucht wird, das dann immer mal wieder in der Show auftaucht. In unserem Fall war ein  regionales Wort gesucht, da es das im Schwabenländle ja sehr viele und auch sehr lustige gibt. Genannt wurde ""Schdurgerter Schdäffalesrutscher", war klar das dies ein Nicht-Schwabe überhaupt nicht versteht. Aber auch sonst ist unser Dialekt schon etwas seltsam - muss man an dieser Stelle mal zugeben. Also stellt sich die Frage was versteht ein Nicht-Schwabe wenn wir folgendes sagen bzw. "schwätzad".

1. "S'isch fünf vor dreiviertelzwölf" (es ist fünf vor dreiviertelzwölf). Damit nennen wir die Uhrzeit 11.40h. Hört sich etwas kompliziert an, aber hier versteht das Jeder. Zu 11.42h würden wir dann sagen: "A bissle weidr als vorhin" und meinen damit, es ist etwas später als vorher.

2. "Fahr mol langsam schnellr!" (Fahr mal langsam schneller). Völlig unlogisch für die Norddeutschen, bei uns bedeutet es, dass es nun an der Zeit ist etwas schneller zu fahren.

3. "Adele" Damit meinen wir keine Frau, sondern dies ist die Verniedlichung von Ade. Und damit verabschieden wir uns. Bei "Ade midnand" - sagen wir zu allen Zusammen Tschüß!


4. Die Kehrwoche ist im Schwäbischen sehr wichtig und wird ganz unterschiedlich gehandhabt. Alles in allem geht es ums Fegen und Putzen. Der Schwabe benötigt hierzu: "Kuddrschaufl, Kehrwisch ond an Schrubbr fürd Schdäffale. Ond dazu no an Buddzlabba." Eindeutig benötigt man dazu das Kehrblech, den Handfeger und den Schrubber für die Treppenstufen. Und dazu noch einen Putzlappen.

5. "Muggaseggele" Das ist im Schwabenländle die kleinste Maßeinheit die es gibt. Egal ob Gewicht, Länge oder Zeit gemeint ist!


Das waren so typisch schwäbische Begriffe die mir in letzter Zeit untergekommen sind. Und was gibt es in Eurem Dialekt für Begriffe bei denen wir ratlos daneben stehen? Oder wie sagt Ihr denn zu den oben genannten Dingen?

Liebe Grüße und einen schönen Freitag
Manu

P.S.: Das Sascha Grammel Wort bedeutet übersetzt: Treppenrutscher. Wer schon mal in Stuttgart war, weiß, dass es dort mehr als 400 Treppenanlagen  gibt.

12 Kommentare:

  1. Liebe Manu,
    das ist ja witzig, ich glaube, Du würdest unser Schwiizerdüütsch ziemlich gut verstehen! Wir sagen zum Beispiel auch "jetzt mach aber mol langsam vorwärts!" wenns Zeit wird, in die Gänge zu kommen, Abfall ist bei uns auch als "Ghödder" bekannt und das "Moggesäckli" gibt's bei uns ebenfalls! ;-)
    Herzliche Grüsse,
    Nadia

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  2. Liebe Manu,
    ich hab ja mal drei Jahre am Bodensee gelebt. Verstehen kann ich das schwäbische und ich hör´s auch total gerne, aber als meine Chefin das erste Mal was mit " da hamma dahane" sagte und "des hebt itte" hab ich nur Bahnhof verstanden - lach! Im Ruhrgebiet und im Münsterland gibt es bestimmt einige Begriffe die du nicht verstehen würdest. Hier wird ja auf dem Land teilweise noch plattdeutsch gesprochen.

    liebe Grüße
    Nicole

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  3. Liebe Manuela,
    musste gerade auch sehr schmunzeln... hab ja in Stuttgart studiert...
    N'Guden wünscht man sich da wo ich jetzt wohne den ganzen Tag... soll so viel heißen wie "einen Guten" (Tag, Abend, Nacht etc.)
    In meinem Geburtsvorbereitgskurs hat es mich damals ein ganz unbekanntes Wort erwischt. "Bring a Kolder mit." Hä was? Vielleicht kennst du den Begriff ja so ähnlich... soll heißen eine Decke. ;-)
    Grüße sonnenblume

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  4. Jaja, dieses schwäbisch (obwohl ich alles verstanden habe!) ;-)) Ich sagte tatsächlich mal "fünf vor dreiviertel" und mein Mann sah mich dann seltsam an und meinte "du meinst wohl 20 vor". Und in Franken mit es ebenfalls "Ade" und "Muggn", na kein Wunder das wir uns verstehen ;-)
    Liebe Grüße
    Jutta

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  5. Herrlich, liebe Manu! Ich mag diesen Dialekt auch sehr gern :O)
    Hab ein zauberhaftes Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥

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  6. Liebe Manu!
    Wir waren auch schon mal beim Sascha Grammel. "Unser " Wort damals war Oachkatzlschwoaf. Weißt Du, was das ist? Ich lebe ja ganz in der Nähe von Wien.. über den Wiener Dialekt könnte ich Bücher schreiben. Die Uhrzeit sagen wir so wie ihr. Meine Lieblingswörter sind Kramuri, Habschi und Klumpert. (Krimskrams, Freund und unnütze Dinge "Räum dein Klumpert da weg ") .
    Liebe Grüße Karen
    PS: Oachkatzlschwoaf = Eichhörnchenschwanz

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  7. Liebe Manu!
    Wir waren auch schon mal beim Sascha Grammel. "Unser " Wort damals war Oachkatzlschwoaf. Weißt Du, was das ist? Ich lebe ja ganz in der Nähe von Wien.. über den Wiener Dialekt könnte ich Bücher schreiben. Die Uhrzeit sagen wir so wie ihr. Meine Lieblingswörter sind Kramuri, Habschi und Klumpert. (Krimskrams, Freund und unnütze Dinge "Räum dein Klumpert da weg ") .
    Liebe Grüße Karen
    PS: Oachkatzlschwoaf = Eichhörnchenschwanz

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  8. Hallo Manu,
    ich verstehe schwäbisch oft erst beim zweiten mal,
    mag aber den Dialekt.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Kerstin

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  9. Herrlich liebe Manu, ich liebe Eueren schwäbischen Dialekt. Meinen Fränkischen kann ich auch nicht unterdrücken und egal wo ich mich befinde man hört es immer und überall heraus sodaß mich sogar im fernen Korea die Menschen an meinem Dialekt erkannt haben :-)). Ich sag dann fei auch amal hier im Hessischen:"Wo gibt es denn hier die Weckala?"(Brötchen)

    Herzliche Wochenendgrüße
    Kerstin

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  10. Liebe Manu,
    das war jetzt ein amüsanter und lehrreicher Post bei dir:)
    Hier geht der Dialekt so langsam verloren...
    Oft hört man bei uns aber "ge" und "no"
    im Anschluss an einen Satz.
    Ein gemütliches Herbstwochenende wünscht dir
    Kristin

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  11. Dank meines "Migrationshintergrunds" (meine Mutter ist aus NRW) bin ich zweisprachig aufgewachen, boarisch und hochdeutsch. Die Uhrzeit "fünf vor dreiviertel" gibts bei uns auch, ebenso den zitierten "Oachkatzlschwoaf". Im oberen Isartal, wo ich über 25 Jahre als "Zuagroaste" gelebt habe, spricht man noch viel intensiver Dialekt, als in den anderen Gemeinden im Landkreis und ich hab über die Kinder auch Wörter gelernt, die ich vorher nicht im Gebrauch hatte, z.B. ist "die Pfoad" ein Herrenhemd mit Riegel und "reahn" bedeutet weinen. Liebe Grüße, Christine

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  12. Sehr, sehr sympatisch euer Dialekt. Und auch wenn unserer anders gesprochen wird, die "redewendungen" gibt's hier auch. - kenntast bitte laungsaum a bissl schnöller foan? Du siehst, ich glaub, ich würd dich verstehen :-)
    Alles Liebe Babsy

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